Endlich, nach der langen Reise nach Hervey Bay sitze ich im Camper und „grümschele“ meine sieben, oder besser gesagt 100 Sachen zusammen, als es plötzlich laut am Auto klopft! Mist, was habe ich nun falsch gemacht? Mein Herz klopft wie wild. Ich hebe meinen Kopf und schaue nach draussen ins Dunkle…
DA STEHEN MARILYNE UND SIMON in ihrer vollen Pracht! Ich bin völlig aus dem Häuschen, springe raus und umarme beide. Was für ein schöner Moment die zwei nach so langer Zeit wieder zu sehen! Mein Herz klopft noch immer wie wild, jedoch vor Freude.
Der Zeitplan steht, das Abendessen ist bereits auf dem Tisch und das Auto nach Fraser Island ist gebucht. Viel Zeit zum Schlafen bleibt nicht, denn bereits am nächsten Morgen um 5:00 Uhr (in Australian Eastern Time Zone versteht sich) motzt mein Wecker. Laut. Sehr laut.
Die Fahrt mit dem 4WD ist holprig, sandig und bringt uns zum Lachen. Simon gibt sich Mühe, langsam über die Wurzeln und Sandhügel zu manövrieren, was sich jedoch nicht als einfach herausstellt. Trotzdem Simu, super gemacht, MERCI!
Nun sind wir definitiv auf Fraser Island angekommen: Sand überall. Fraser Island ist die grösste Sandinsel der Welt. Die Strassen bestehen natürlich aus Sand. Sand in jeglichen Formen: weich, fest, matschig, nass und trocken. So schnell es uns der Sand erlaubt, düsen wir in den Norden der Insel zum Indian Head. Wir geraten ein bisschen in Zeitnot, da unser Vermieter uns genau erklärt hat, dass es nicht erlaubt ist zwei Stunden vor und nach dem Höhepunkt der Flut dem Strand entlang zu fahren. Die „Strassen“ sind zu eng, respektive bei manchen Passagen kommt man nicht mehr durch, da das Wasser bereits zu hoch gestiegen ist. Knappe Sache, es reicht gerade so zu unserem Etappenziel. Wir erklimmen die Klippen des Indian Heads und geniessen die wunderbare Aussicht auf das Meer.
Plötzlich schreit Lyne auf New York 585 find phone , offenbar hat sie etwas Interessantes entdeckt. Wir suchen das Meer mit unseren Augen ab und tatsächlich: Ein Wal, nein zwei, drei Wale, welche die Weibchen mit ihren beachtlichen Sprüngen beeindrucken und uns dabei ihre grossen Flossen präsentieren.
Als die zwei Stunden Flutzeit vorbei sind, machen wir uns auf den Weg in den Süden zur S.S. Maheno. Ein ehemaliger neuseeländischer Luxusdampfer, welcher auf dem Weg zu seiner Verschrottung im Jahr 1935 in ein Zyklon geriet und dabei auf Fraser Island auf Grund gelaufen ist. Bereits bei der Hinfahrt zum Indian Head sind wir dem Wrack begegnet, da das Licht zu diesem Zeitpunkt jedoch zu grell war, entschieden wir uns, später wieder vorbei zu schauen (immer diese Hobbyfotografen…). Nachdem wir unsere Fotos, mit gutem Licht und ohne anderer Touristen geschossen haben, wollen wir uns einen Platz fürs Nachtlager suchen. Da es in Australien momentan Winter ist, verschwindet die Sonne dementsprechend früh. Also los. Simu fragt mich, ob ich mit dem Gefährt eine Runde drehen will. So sitze ich auf dem Fahrersitz und bloche durch den Sand. Wir finden einen geeigneten Platz. Dafür muss ich jedoch in ein kleines, enges Strässchen mit Büschen am Rand abbiegen. Lyne steht bereits beim Platz und ich will ihr zeigen: Da kommt ALINA! Also winke und hupe ich ihr entgegen und suche den Warnblinker. Zack, schon habe ich einen der Büsche kürzer gemacht. Dieser Busch braucht jetzt längere Zeit keinen Gärtner mehr. Wir kriegen uns vor lachen fast nicht mehr ein. Zum Glück ist das Ziel erreicht, an ein Weiterfahren können wir in den nächsten 15 Minuten nicht denken, da wir uns noch immer vor lauter lachen die Bäuche halten.
Die Zelte sind schnell aufgebaut und die Mägen melden sich ebenfalls lautstark. Wir kochen uns eine leckere Pasta und köpfen einen Weisswein. Es dunkelt schnell ein und die Temperatur fällt mit jeder Minute. Da ich von Natur aus ein „Gfrörli“ bin, mummele ich mich ein.
Ich habe von einem Studienkollegen den Tipp erhalten, dass man auf Fraser Island den Sternenhimmel wunderbar beobachten kann. Also habe ich das Stativ meines Mamis eingepackt. Und tatsächlich. Hell begeistert knipsen Simu und ich einige Bilder der Milchstrasse. Doch seht selbst, wir sind nun sehr stolze Nachthimmel-mit-Licht-im-Zelt-Hobbyfotografen!
Nach einem leckeren Frühstück, Pancakes à la Simu und einem kleinen Abstecher ins Innere der Insel, bemerken wir, dass und die Zeit etwas davon rennt. Also Planänderung. Die Fahrt geht weiter zum Lake McKenzie, ein grosser Süsswassersee inmitten von Fraser Island. Die Strässchen sind eng und holprig doch wir stehen erneut unter Zeitdruck, da unsere Fähre, die letzte am Tag, schon bald ablegt. Dank Simons Fahrstil, schnell aber sicher, erreichen wir den See pünktlich. Am Ziel angekommen, suche ich verzweifelt einen Grill, da ich meine feinen „Garlic and Herbs-Würschtli“ unbedingt essen will (wer mich kennt weiss, ich bin ein ziemlicher „Fleischmoudi“). Meine Enttäuschung ist gross als wir an Stelle eines Grillplatzes lediglich eingezäunte Picknicktische vorfinden. Diese „Picnic-areas“ sind zum Schutz vor Dingos eingezäunt. Da hat Lyne die zündende Idee. Wir schleppen den Gaskochherd in den „Dingokäfig“ und ich bin mehr als glücklich, als die Würste in der Pfanne brutzeln. Als wir fertig gespiesen haben, waschen wir unsere Grillutensilien säuberlich ab und schlendern an den Lake McKenzie. Dieser See hat Trinkwasserqualität, so rein ist er. Wir tauchen unsere Füsse ins kalte Nass und geniessen die letzten Sonnenstrahlen, ehe wir uns auf den Rückweg zur Fähre und somit ans Ende unseres Abenteuers auf Fraser Island machen.
Merci Lyne und Simu für die wunderbaren Tage, welche ich mit euch verbringen durfte!
3 Antworten
…da flüchtet doch tatsächlech öpper wo ne Gfrörli isch vor Summer-Wärmi ir Heimat i oustralisch Winter – ig chume da nid drus… Witeri Stärne-Föteli luegt dr Iteiler aber sicher gärn a… 🙂
Merci für di schöne Föteli u dä Bricht! Witerhin gueti Reis.
…wis schiint, machemer ds unmügleche müglech 😛
e tolle Bricht u schöni Fotos….neid neid witerhin gueti Reis u häbet Sorg r