Die Vorfeude ist riesig. Nun sitzen wir auf der Treppe unseres Hotels in Ubud, Bali und warten gespannt. Sitzen und warten. Warten ist auch nach so langer Zeit auf Reisen keine meiner Stärken. Es fühlt sich ein bisschen an wie wenn wir an Weihnachten vor verpackten Geschenken sässen und sie nicht auspacken dürften. Bei uns macht sich ein bitzli Nervosität breit, als wir ein Taxi erspähen welches halbwegs in unsere Strasse einbiegt. Dann, endlich. Kim und Fäbu, Freunde aus der Schweiz, steigen aus dem Taxi aus und begrüssen uns mit einem breiten Lachen im Gesicht. Nebst ihrer Anwesenheit, versüssen uns die beiden die Reise mit einigen mitgebrachten Leckereien aus der Schweiz. „Mit Ovo chaschs nid besser, aber länger“, getreu diesem Motto erkunden wir sogleich gestärkt die Gegend.
Nach einer halbwegs gelungenen Rettungsaktion, drei Entlein haben sich in eine missliche Lage manöveriert, führt uns ein Spaziergang weiter zu den nahegelegenen Reisfeldern. Saftig grüne Büschel dominieren die Landschaft. Hohe Kokospalmen und kleine Bächlein säumen die Felder. Selbstgebastelte Windspiele klimpern im Wind. Freundlich grüssen wir eine Reisbäuerin, welche sich eine wohlverdiente Pause im Schatten gönnt. Neben ihr liegen ungenutzt zwei Stechgabeln. Grund genug, mich nützlich zu machen. In Englisch und mit Händen und Füssen erkläre ich der Bäuerin, dass ich ihr helfen möchte. Sie strahlt übers ganze Gesicht, als ich die Hosen nach oben kremple, nach der Stechgabel greife und entschlossen das Reisfeld präpariere. Nach 10-minütiger Arbeit (wahrscheinlich waren es eher 5 Minuten), tropft es mir aus sämtlichen Poren. Die Büetz mit dem Reis ist knochenhart und noch heute oft ausschliesslich Handarbeit. Lachend verabschieden wir uns und geniessen die Stimmung beim Rundgang.
Ubud gilt als das kuturelle Zentrum Balis. Räucherstbliduft liegt in der Luft. Tempel und Opfergaben wohin das Auge reicht. Mir sticht jedoch noch was ganz anderes ins Auge. „Free boobs for everyone“ scheint im asiatischen Raum ein immer wiederkehrendes Thema zu sein. Ob in gehäckelten oder gebatikten Oberteilen, in eigentlich ganz akzeptablen Sommerröckchen oder in Tärgertops, die Touristinnenbrüste sind überall. Es scheint, als fühlten sich diese Frauen durch den Urlaub dermassen befreit, dass sie ihren Brüsten auch mal etwas Freiheit gönnen möchten. Schön und gut. Aber als wäre das nicht genug blitzen in regelmässigen Abständen Arschbacken aus viel zu kurzen oder zu engen Höschen. Naja, jede so, wie sie (oder er) es gerne mag. Was ich mich allerdings schon länger frage: Hat sich denn irgendjemand über die Kultur oder die Religion in diesem Land Gedanken gemacht? Die Affen des berühmten Monkey Forests scheren sich weder um Brüste noch um Pobacken. Vielmehr geniessen sie die Aufmerksamkeit der vielen Touristen oder deren ergattertes Essen. Die Makakenäffchen begegneten uns bereits einige Male auf der Reise. Sowohl in Angkor Wat als auch in Kuala Lumpur mussten wir uns vor den kleinen Rackern in Acht nehmen. Fasziniert beobachten wir das Schauspiel und staunen erneut, wie ähnlich sie doch den Menschen sind.
2 Antworten
Ich war etwas enttäuscht, waren keine Fotos von den Touristinnenbrüste dabei, ansonsten top Berichterstattung!
Aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes haben wir auf entsprechende Bilder verzichtet. Ich hoffe jedoch, dass ich mit den Beschreibungen dein Vorstellungsvermögen angeregt habe 😀