Bangkok unter keinem guten Stern

Darf ich vorstellen: Taxifahrer Mr. Sutthisak, ein 63-jähriges Manndli. Als jage er Verbrecher, fährt er uns in einem Affentempo zu unserem Hostel. Nebenbei erzählt er uns mit ruhiger Stimme etwas über seine Frau, grinst in den Rückspiegel und ist begeistert, als er erfährt, dass wir aus der Schweiz kommen. „In Swisssseland is cold, is cold now“ und „Logel Fedelel, Logel Fedelel“, meint er während er den Wagen nur knapp, aber sehr gekonnt, neben einem anfahrenden Bus vorbei manöveriert. Wir fühlen uns zu jedem Zeitpunkt sicher. Die Sicherheit verstärkt sich, als wir erfahren, dass wir im Taxi eines ehemaligen Polizisten sitzen. Mr. Sutthisak zeigt uns stolz ein Foto, welches ihn in jüngeren Jahren in Uniform zeigt. Wir malen uns Geschichten aus und sehen ihn im Streifenwagen durch die Stadt rasen. Eigentlich fehlt bei diesem Taxi nur noch das Blaulicht und die Sirene. Ich bin sicher, er war einer der besten Streifenpolizisten in ganz Bangkok.

„Today closed, closed. Holiday. Tomollow open“, heisst es vor der indonesischen Botschaft. Sackgasse für uns. Jaa heimatland, jetzt hats uns am Füdli. Damit wir länger als einen Monat in Indonesien bleiben dürfen, wäre ein Visum notwenig. Das Glück scheint ausnahmsweise mal nicht auf unserer Seite zu stehen. Denn auch am nächsten Tag finden wir keine befriedigende Lösung. Die Bearbeitung des Visas dauert zwei Tage, Zeit die wir nun nicht mehr haben. Zum Glück gibt es noch eine weitere Möglichkeit, das Visum zu verlängern. Beinahe nebensächlich wird das Problem der Reinigung von Simus Kamera, zwei Wochen würde es dauern diese auf Hochglanz zu polieren. Da wir nicht zwei Wochen in einer Grossstadt verbringen wollen, lassen wirs halt wohl oder übel bleiben.
Bangkok, eine Metropole welche uns aufgrund der Grösse schlichtweg aus den Socken (die wir nicht tragen) haut! Aufgrund der ungefähr 120 Shoppingmalls und unzähligen Märkten ein Paradies für Shoppingbegeisterte. Der Platz in unseren Rucksäcken ist begrenzt, trotzdem lassen wir uns diese Gelegenheit nicht nehmen und stürzen uns in Getümmel. Die Ausbeute fällt dem Platz entsprechend nicht riesig aus. Die Eindrücke sind jedoch überwältigend. Sei es im hochmodernen Einkauszentrum oder in der kilometerlangen China Town. Es gibt nichts was nicht verkauft oder gekauft wird.

„Betrug“, „Abzocke“, „Touristenfalle“.
Wir sitzen zu viert am Tisch und begutachten die Menukarte. Den heftigen Tuk-Tuk-Ritt noch in den Knochen, werden wir bei den Preisen etwas stutzig! 300 Baht für ein Curry zuzüglich Steuern und Taxen, scheint uns allen ordeli viel. Hier stimmt etwas ganz und gar nicht. Das Restaurant ist voller Touristen, der Parkplatz voller Taxis und Tuk-Tuk. Wir folgen unserem Bauchgefühl und verlassen das Lokal so schnell als möglich. Auf der Suche nach einem geeigneten Restaurant werden wir kurz zuvor von einem Thai angesprochen. Woher wir kommen, will er wissen. Offensichtlich seien wir auf der Suche nach Essen, er kenne ein super Thai-Restaurant. Wenn der Freund seiner Tochter, übrigens ein Schweizer (was denn sonst), in Bangkok zu Besuch sei, würden sie oft da essen gehen. Er hält einen Tuk-Tuk Fahrer an und handelt einen unschlagbaren Preis von 40 Baht aus. Diesen zahlen wir gerne und naja, den Rest der Geschichte kennt ihr ja. Im Hostel angekommen, machen wir uns im Internet über die Bude schlau. Tatsächlich scheint dies eine üble Masche zu sein, bei der Touristen abgezockt werden. Nicht so wir..

Aufgrund von plötzlich auftretenden Schmerzen im Rücken und Kopf, sowie Fieber und Augendruck schliessen wir den Bangkokbesuch mit einer Untersuchung im Universitätsspital ab. Simons Blut wird auf Malaria und Dengue gestestet. Das Ergebnis fällt glücklicherweise negativ aus. Sightseeing haben wir uns dennoch etwas anders vorgestellt, das hektische Treiben im Hauptgebäude erinnert uns aber beinahe an einen Marktbesuch. So kriegen wir halt etwas andere Seiten von Bangkok zu sehen..

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