Moskau im Zeichen der Jahrestagsfeier

 

Überall wird gebaut. Und geputzt. Die Hauptstadt Russlands macht sich parat für die Geburtstagsfeier zum 868. Jahrestag. Der erste August Russlands sozusagen.
Dieser wird jeweils am ersten Septemberwochenende gefeiert. Heisst für uns, dass wir dies um 2 Tage verpassen – dafür kommen wir in den Genuss eines überstellten Roten Platzes und Aufbauarbeiten diverser Bühnen auf den grossen Plätzen. So gesehen haben wir wohl einen eher schlechten Moment erwischt.
Jedoch laufen wir an diversen Orten an Proben heran – sei dies die Feuerwehr, welche ihre Parade übt oder die Militärmusik, welche für das Kremlin Military Tattoo probt. Eine kleine Genugtuung.
Die Fahrten mit der Metro gestalten sich Anfangs etwas schwierig. Sind doch die Stationsnamen meist nur auf Kyrillisch angeschrieben. Umso mehr hilft es enorm, zu jeder Zeit eine Übersicht der Metrolinien auf sich zu tragen. So lassen sich die Namen optisch aufeinander abgleichen um herauszufinden, in welche Richtung wir fahren müssen.
Abgesehen davon ist das Metrofahren spektakulär und unspektakulär zugleich.
Bezahlen muss man nur einmal, beim Betreten der Metro. Zonen gibt es nicht – ein Einheitspreis. Unbegrenztes Umsteigen und unbegrenzte Fahrdauer inklusive. Metrofahren ist wie überall auf der Welt. Wären da nicht die U-Bahnhöfe. Alle sind pompös. Alle sind einzigartig. Einige jedoch so schön, dass sie alle anderen daneben blass aussehen lassen. So verbringen wir über 2 Stunden unter dem Boden, um die schönsten Metrostationen Moskaus zu finden. Für umgerechnet 45 Rappen pro Person. Definitiv ein „Muss“.
Den einbalsamierten Lenin haben wir ausgelassen – dafür waren wir im Kreml. Nebst den schönen goldenen Dächern der Kathedralen, in welchen Prinzen und Patriarchen gekrönt und beerdigt wurden, lockt hier nämlich unter anderem die grösste Haubitze der Welt – eine überdimensionale Kanone also. Gebraucht wurde sie nie. Knapp daneben steht die grösste Glocke der Welt – die Zarenglocke. Irgendwie passen diese Grössen zu unserem Bild von Moskau. Alles scheint etwas grösser und protziger als gewohnt. Dies sind nicht nur die Glocken und Kanonen. Sondern ebenfalls die Gebäude, die Zufahrtstore, die Mauern und nicht zuletzt die Kathedralen und Kirchen mit den überdimensional goldenen Dächern. Diese sind quer durch die ganze Stadt gesät, so dass man sie eigentlich fast nicht verfehlen kann.
Nach einer abschliessenden Wanderung durch die Stadt sitzen wir nun da und warten darauf, dass unsere Reise weitergeht. Der erste Teil unserer Transsibirischen Reise steht an. Die nächsten 4 Tage üben wir uns im Zugfahren. Moskau – Irkutsk nonstop.
Und hoffen dabei auf gute Begleitung.

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2 Antworten

  1. Die Metro in Moskau ist definitiv etwas vom Einfachsten. Auf jeden Fall einfacher als der ÖV in der Stadt Bern.
    Simon dir fehlt Jekaterinenburg, Omsk und Krasnoyark. Echt schade, denn dies sind komplet verschiedene Welten und dies muss man gesehen haben.

    1. Hallo Marcel,
      vielen Dank für deinen Besuch auf unserer Seite. Genau, sobald man die Schilder etwas entschlüsseln kann, ist die Metro defintiv sehr einfach 🙂 Da wir in den nächsten Tagen am Baikalsee, sowie später in der Mongolei etwas trekken wollten, mussten wir angesichts des fortschreitenden Herbstes auf diese Städte leider verzichten. Bei den Temperaturen, welche uns heute in Irkutsk erwarteten, wohl die richtige Entscheidung.

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